Samstag, 10. Dezember 2011

"Thuwar" im UKH Graz




Gestern besuchte das Team des AC Tripolis, das sich gerade auf Teambuilding in Österreich befand das Unfallkrankenhaus Graz: Eine richtig "libysche Aktion", denn erst am Tag davor erfuhr ich durch eine Presseaussendung der AUVA (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111207_OTS0098/auva-betreut-libysche-kriegsverletzte), dass sich libysche Kriegsverletzte zur Behandlung in deren Spitälern befinden. Die Vorgeschichte war bekannt, denn Österreich bot bereits durch Vizekanzler Spindelegger beim Besuch in Tripolis Anfang Oktober an, libysche verletzte Freiheitskämpfer in österreichischen Spitälern zu behandeln. Nach einigen Wochen Vorlaufzeit war es dann vor einer Woche soweit, und das TFM (Temporary Finance Mechanism) schicket die ersten Patienten. Bereits nach einigen Tagen kam ein Dankschreiben an die österreichische Botschaft Tripolis, das die vorbildliche Behandlung lobte (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111202_OTS0263/libysche-uebergangsregierung-dankt-oesterreich-fuer-medizinische-betreuung-von-verletzten).
Also wurde kurzerhand Frau Dr.Leeb, Pressesprecherin der AUVA angerufen, die binnen kürzester Zeit einen Besuch unter Begleitung des ärztlichen Leiters, Prof.Dr.Tax, ermöglichte.
Wir besuchten drei blutjunge Libyer, die beim Kampf um Sirte schwer verletzt wurden. Einer von Ihnen verlor seinen Vater, wurde selbst in den Bauch getroffen und hatte einen Oberarmbruch. Ein zweiter wurde in derselben Schlacht getroffen, kam aber mit einem Oberschenkel Durchschuss noch glimpflich davon. Der Dritte wurde in den Kopf getroffen und wird wohl nie wieder ganz rehabilitiert werden.
Alle freuten sich zumindestens für eine Stunde "libysch" reden zu können und erzählten ihr Schicksal. Besonders gefreut haben sie sich über die von uns mitgebrachten libyschen Datteln, die gleich verzehrt wurden.
Die Attraktion war aber eindeutig meine Kollegin Ana Grünwald (blonde Haare), mit der sich alle ablichten lassen wollten. Die Erheiterung war perfekt als sie auf arabisch sagte "Ana Ismi Ana" - wörtlich übersetzt: "Ich heisse ich".
Die Betreuung kann sich sehen lassen, neben der perfekten und modernen medizinischen Betreuung stehen rund um die Uhr zwei arabisch Dolmetscher zur Verfügung die auch gleich einen "crash-Kurs" in Deutsch einbauen (siehe Fotos).
Die deutsche Almeda (Tochterunterunternehmen der Münchner Rück) hat übrigens die Abwicklung übernommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen