Dienstag, 13. Dezember 2011

Wie geht es Ihnen in Tripolis?



Eine schwierige Frage.
Aber sie kommt dieser Tage sehr häufig. Und fast immer aus Österreich. Meine erste Reaktion ist dann häufig: "Bescheiden". Die Sicherheitssituation steht dabei nicht so sehr im Vordergrund, denn unter Tags sind kaum noch Schüsse zu hören und die Checkpoints verschwinden immer mehr aus dem Stadtbild. Bedenklicher ist hingegen, dass in vielen Bereichen noch Antworten auf die vielen offenen Fragen fehlen. Das beginnt mit der Frage der österreichischen Firmen nach Schadensersatz geht über die wirtschaftlichen Pläne der Regierung und nicht zuletzt wie man dieser Tage zu einem Visum kommt.
Die Privatwirtschaft läuft langsam an, libysche Geschäftsleute sind schon wieder auf der Suche nach Partnerfirmen. Wir unterstützen dabei Firmen zu eruieren die ihre Geschäftspartner verloren haben oder einen neuen suchen. Aber das hilft nur sehr wenig, wenn einerseits der Finanzsektor noch lahm liegt und Auslandsüberweisungen oder Eröffnungen von Akkreditiven nur im Land der Träume existieren. Die Regierung hat sich als Priorität gesetzt, die Sicherheit im Lande wieder herzustellen. Und wahrscheinlich ist dies der richtige Weg, denn die ausländischen Geschäftsreisenden nach Libyen lassen sich abzählen.
Und nachdem unter Tags die vielen Gespräche geführt sind und alle e-mails beantwortet sind, versucht man vor dem Einbruch der Dunkelheit die eigenen vier Wände wieder aufzusuchen.
Da wird es dann sehr bescheiden...

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