Mittwoch, 31. Oktober 2012

Drive like an Ambassador in Libya


U P D A T E  5.11.2012
No more offers please, deadline is closed



Did you ever feel some envy when you saw a big stylish car with a red license plate driving past you ?
Did you ever think that 007 (James Bond) had a cool life ?
Did you ever wanted to know how it feels being an Ambassador ?

If you answered one of the above questions with "yes", there is relief in sight !
The Austrian Embassy is selling its former official car. During four years, the Ambassador used to sit in the right rear seat - you might still feel his aura around.
The car will not be sold with the red license plate, but I guess that these days in Libya nobody would complain if you painted your new then white license plate red, and thus gave yourself more of an "Ambassador" feeling.
The car even has a possibility to mount a flag (flag pole), so especially militias with their own flag could make great use of it !

Now the facts:
Volvo S80, 2.5 T, model 2007
Colour: white
Transmission: automatic
Milage: app. 80.000 km

Petrol, 147 kW, air condition, central lock, CD/radio, minor car body damages in the past, after the revolution no professional car service because of lack of Volvo garage

Asking price: € 9,000.00 o.b.o.
Offer: only written offers accepted
Pls. send offers to:
tripolis-ob(at)bmeia.gv.at

Dienstag, 30. Oktober 2012

30 Jahre VAMED

Wenn man 30 Jahre ein Unternehmen gut über die Runden gebracht hat, darf man schon einmal feiern. Und dann darf man auch schon einmal patzen, und nicht kleckern.
So geschehen, als vor einer guten Woche Ernst Wastler, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der VAMED AG, in die (ebenfalls von VAMED renoviert und betriebenen) Therme Wien nach Oberlaa geladen hat.
Alle waren sie gekommen: Minister, Vorstände, Aufsichtsräte, Ärzte, Interessensvertreter - einfach einmal so alles was unsere Alpenrepublik so zu bieten hat.
Ach ja - und ein Wirtschaftsdelegierter. Um falschen Gerüchten gleich in Zeiten von Untersuchungsausschüssen vorzubeugen: Das Flugticket von Libyen nach Wien habe ich selber gezahlt.
Bereits beim Eingang wurde mir bewußt, wieso gerade jemand aus Libyen eingeladen wurde (ich): Tripolis war und ist  für die VAMED einfach ein wichtiges Pflaster. Das sah man bereits beim Empfang, wo neben Wien, Peking und Bogota, auch die Uhr von Tripolis hang. Und eine Wohltat: Endlich eine Firma die wußte, dass man Tripolis mit einem s am Schluß schreibt. Andere Unternehmen, wie beispielsweise Austrian Airlines, wehren sich ja in der deutschen Version der Mittelmeermetropole beharrlich gegen das s, und so lassen dann auch Kabinenpersonal das s weg, sodass man glauben könnte, es sei ob eines lispelnden Sprachfehlers, den die Piloten zu verbergen suchen.
Aber zurück zur VAMED.  Es folgten Ansprachen von Gesundheitsminister, Aufsuchtsratvorsitzenden, Wirtschaftsminister, WKÖ Präsident, AK Präsident, und, und und...
Dazwischen immer wieder hochklassige Musik/Tanzeinlagen.
Über Einspielungen gratulierten alle Landeshauptleute, ja selbst unser Bundespräsident.
Fehlen durfte auch nicht der Vizekanzler. Der war ja für Libyen und VAMED sehr wichtig. In seiner Rede erwaehnte er, dass das Spital in Libyen (Tripoli Medical Center), das von der VAMED betrieben wird, das größte in Nordafrika sei, und auch während der gesamten Zeit der Revolution keinen einzigen Tag geschlossen war (hmmm, ob dies am 20/21/22 August 2011 auch so der Fall war bezweifle ich ein wenig, aber man darf jetzt nicht kleinlich sein, ist fürwahr eine Leistung). Schön auch den Einsatz von Politikern bei Auslandsreisen zu sehen, denn anlässlich des Besuchs des Vizekanzlers und Aussenministers in Tripolis am 9.10.2011, so erzaehlte er weiter, wurde auch der Übergangsregierung abgerungen, dass der VAMED alle ausständigen Zahlungen beglichen werden. Wie ich an diesem Abend erfuhr, stand man von libyscher Seite zu diesem Versprechen. Gratuliere ! Das würden sich manch andere österreichische Firmen nur wünschen.
Aber vielleicht gibt es ja eine Wiederholung !

Gratulation VAMED zu diesem wirklich gelungenen Event.
Setzt Maßstäbe.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Das Schweigen der Lämmer


Das waren sie dann - das halbe Dutzend Schafe. Vor wenigen Tagen noch habe ich sie quietschvergnügt auf der Ladefläche eines LKWs gesehen. Jetzt dürfte es Gewissheit sein: Sie sind alle tot. Dem heurigen Opferfest Eid-Al-Addha im warsten Sinne des Worts "zum Opfer gefallen".
Das stimmt einen dann doch etwas nachdenklich, wenn man eines Tages eine kleine Herde Schafe kennenlernt (wenn auch zugegebenermassen nur flüchtig) und diese dann wenig später mit hoherWahrscheinlichkeit tot sind. Unsere Bekanntschaft war dann allerdings so flüchtig, dass ich mir nict alle Namen und Gesichter einprägen konnte.
Dabei könnte man in unseren Breiten auch in nicht moslemischen Haushalten das Opferfest feiern. Denn die Tradition geht auf den im Islam und Christentum gemeinsamen Propheten Abraham (auf arabisch Ibrahim) zurück. Dieser sollte und wollte seinen Sohn Isaak Gott opfern, wurde aber von Engeln im letzten Moment davon abgehalten und sollte als Ersatz ein Schaf opfern. Achja, bei den Moslems war es nicht Isaak der geopfert werden sollte, sondern Ismael. Dieser wiederum soll ein direkter Vorfahre des Propheten Mohamed sein.
Bon Appetit ! 

Samstag, 27. Oktober 2012

Libyen Experten

Endlich sind einmal einige Libyen Experten an einem Ort versammelt. Grund war die Buch präsentation von Petra Ramsauers Buch "Mit Allah an die Macht". Details zu diesem lesenswerten Buch und eine Rezension von mir sind auf Goodreads unter Goodreads Ramsauer Rezension nachzulesen.
Aber wer sind die Libyen Experten? Da hätten wir neben der erwähnten Petra Ramsauer noch Wieland Schneider von der Presse (auf dem Bild rechts), der ebenfalls ein eigenes Libyen Buch geschrieben hat (Das Ende der Angst) oder beispielsweise Livia Klingl (links auf dem Bild), ehemalige Aussenpolitik Chefin des Kurier. Aber halt, nein, bei dem Vortrag hat sie sich dann eher als Kosovo Expertin bewiesen. Hat sie da nur den Vortragssaal verwechselt ? Oder gibt es da historisch gewachsene Bindungen ? Aber das soll ja schon einmal vorkommen, dass man Vorkomnisse in einem Land gerne mit jenem Land vergleicht bei dem man sich am besten auskennt. Kommt in den besten Familien schon einmal vor. Siehe Gudrun Harrer (eine weitere Libyen Expertin), deren "Cetero censeo" credo mit dem Irak eingeleitet wird.
Natürlich gibt es da noch jede Menge militärische Experten, oder jene unseres Innenministeriums (die dann einem geschulten Auge auch immer wieder bei Vorträgen ins Auge stechen), aber die dürfen ja weder sagen, dass sie anwesend sind, noch, dass sie Experten sind.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Libyen ein Jahr nach Gadaffis Tod

In den Zeitungen war ja in den letzten Tagen bereits genug über Libyen und den ersten Jahrestag zu lesen. Aber welchen ersten Jahrestag ? Den meisten ging es um den ersten Jahrestag nach Gadaffis Tod, aber nicht allen: Das Wirtschaftsblatt schaffte einen großen Beitrag für den ersten Jahrestag nach der Befreiungserklärung Libyens. Auch wenn die beiden nah beinander liegen (20 vs. 23 Oktober), so ist es für die Libyer ein grosser Unterschied, und im Land selbst ist der 20.Oktober daher auch eher untergegangen (ausser für ein paar Nostalgiker).

In Österreich gibt es anlässlich des ersten Jahrestages eine Veranstaltung der österreichischen Orientgesellschaft Hammer-Purgstall, geleitet von der Nahost Expertin Gudrun Harrer.
Der Jour Fix findet am 5.November statt, Anmedlungen sind noch möglich. 

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Spitz Fruit Juices

Finally, real advertisment has started in Tripoli. If you happen to drive around one of the majour routes of the city, you will find many billboards of Spitz these days. Spitz has been in the Libyan market since quite some years and became famous with its "Bitter Soda", a drink that was developed especially for the Libyan market. Today Spitz delivers also all different types of Fruit juices and waffers.

Another very big (actuality the biggest) exporter of juices from Austria is "Rauch". "Mashrua Nemsawia" - the Austrian Drink, Rauch was referred to during many years.
Today they can also be found in every supermarket in Libya.
However, since approx. four years, many different fruit juices can be found in supermarkets: Spain, Brazil, Emirates, Tunisia and Algeria - just to name few - are among the producing countries.
And of course there is also another large Austrian producer: Pfanner.
But this is a story for another Blog entry.

Sonntag, 14. Oktober 2012

RedBull Stratos: Felix, land in Libya !


Dear Felix,

we in Libya, are closely following your jump from the edge of space to earth, or as one Libyan said excitedly: "Felix nemsawi (=austrian) tomorrow will jump from out side the earth"
On this very occasion we would be very pleased if you could try to make your landing in Libya. To be more precise, our mission control team (#Djerbasos - you can find its great work also on Twitter) has selected a landing zone in a remote area some 100 kms west of Tripoli, between a town called Suarah, and another one called RakDaleen. Libya has a very high consumption of Red Bull, so it would only be fair to land here.

You should find the spot easily from space, as we have marked it with a car and two Red Bull cans on it. It is located on an unfinished peace of the Libya - Tunisia highway, as all infrastructure project are on hold at the moment. If you have difficulties finding it, just look for the place on earth with most armed people and most RPGs around. I am sure this is an easy task !
Attached also find a map of the spot, take it with you, so you can find it while approaching earth again. And then, think of it: Libya is quiet close to Europe and to your home country Austria, so why would you like to land in the US?
One friendly advise: Try to avoid a town called "Beni Walid", some "mushkila" (=problems) are going on there.

Once you have landed, stay calm. Some wild looking men in flip-flops, baseball caps carrying all types of weapons (mostly AK47, aka "Kalashnikov") might approach you, shouting "Alahu Akbar" and shooting in the air. Don´t worry, it is their way of saying hello. Some of them might have long beards and long robes, but they are a minority.
Once you managed to absorb the visual shock, you will find out that they are amongst the most friendly people on earth. If we did not manage to be there for dinner, please don't hesitate accepting an invitation for a "Baseen" or a "Fish Couscous", both typical dishes for that very region.
I am sure you will spend a great time with them.

So now, good luck Felix, and see you in Libya !

www.redbullstratos.com

Samstag, 13. Oktober 2012

Der Herr Magister

So, da haben wir Österreicher es wieder: Bereits meine ehemalige Mitarbeiterin Antje (Hallo Antje, schwitzt du auch schön in Abu Dhabi ?? ;-) hat es nie verstanden wie man überall diesen verstaubten "Magister" Titel , den man für gewöhnlich in Österreich bei Absolvierung eines Geistes-, naturwissenschaftlichen, pharamzeutischen,und vielen anderen mehr Studein erhält.
Da wir Österreicher seit Abschaffung der Monarchie meinen, dass die akademischen Titel ein wenig darüber hinwegtrösten, dass wir keine Adelstitel mehr haben, führen wir diese auch im Reisepass prominent an.

Dann darf uns also auch nicht wundern, dass in Libyen bei der Einreise jemand schnell einmal mit Vornamen "Magister" heistt, oder auf dem Zahlungsbeleg für das Visum Herr "Dipl Ing" oder Herr "Ing Mag" als Empfänger aufgeführt sind.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

"Mit Allah an die Macht" Buchpräsentation


Kommenden Dienstag, 16.Oktober gibt es in der Diplomatischen Akademie in Wien eine Buchpräsentation. Geschrieben hat das Buch eine von mir sehr geschätzte Journalistin und Autorin, Petra Ramsauer.
Moderiert wird die Veranstaltung von meiner Freundin, ebenfalls Journalistin, und Revolutions und Wüsten Begleiterin Livia Klingl.
Diesmal darf ich nicht nur zuhören, sondern sitze auch am Podium....
Der Eintritt ist frei, Anmeldungen noch möglich.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Deutscher Nationalfeiertag mit Portugiesischer Unterstützung

4.Oktober: Tag der Deutschen Einheit. Das muss gefeiert werden, auch wenn man gerade in Tripolis ist. Und umsomehr wenn man Österreicher ist. Also folgte ich einer Einladung des Deutschen Botschafters in die - äh, Portugiesische Residenz. Naja, kann ja schon mal vorkommen, dass die eigene Residenz nicht zur Verfügung steht, weil sie im Zuge der Revolution einmal kurz geplündert wurde. Aber ist ja nicht so schlimm. Man hat ja zum Glück die Residenzen anderer EU Länder hier. Da sind schon ein paar Schmankerln dabei. Wobei mir auffällt, dass die Residenzen der Anrainerstaaten des "Mare Nostrum" (da nehmen wir jetzt der Einfachkeit halber Portugal schnell dazu, auch wenn die gar nicht ans Mittelmeer grenzen) besonders schön und gross sind. Naja, das gemeinsame Meer verbindet wahrscheinlich.
In Zeiten der Krise rücken dann alle ein wenig zusammen. Da gibt es ja ohnehin schon den Rettungsschirm, die EZB, und viele andere völkerverbindende Einrichtungen.
Ach so, na klar, so muss es sein: Die Nettozahler in der EU dürfen ab jetzt die schönen Residenzen der Beitragsempfänger benutzen! Wieso war ich da nicht schon vorher dahinter gekommen. Also nachdem unserer knapp bevorsteht, würde ich die Spanische Residenz nehmen. Sicherlich eine der feinsten und grössten hier.
Italiener wären auch nicht schlecht - ach so, halt: die sind ja noch gar nicht unter dem Rettungsschirm. Da müssen wir wohl noch ein Jahr warten.
Der Freude haben diese Überlegungen keinen Abbruch getan, denn es gab eine Ansprache des Botschafters auf Arabisch, gefolgt von Deutscher Bratwurst. Selbst auf den Senf hatte man nicht vergessen. Lediglich das Bier konnte ich auf Anhieb (und selbst nach längerem Suchen) nicht finden. Na, macht ja nichts - jedenfalls ein gelungener Abend.

Erwähnenswert ist auch noch die gleichzeitig installierte Fotoausstellung eines Kollegen aus dem deutschen auswärtigen Dienst: Tolle Bilder aus Deutschland! Und in dem von Kultur ausgehungerten Libyen ein Lichtblick.
Das beste Bild war sicherlich jenes auf der Toilette. Seither rätsle ich wem der Finger wohl gilt ?
Für mich habe ich da schon eine Antwort....


Samstag, 6. Oktober 2012

Am Strand von Sabratah

 An einem schönen Herbstwochenende nutzen viele die letzten warmen Sonnentage um noch einmal den Strand zu besuchen. Einige davon wollen auch ihr Auto noch ein letztes mal für heuer warmes Meerwasser schnueffeln lassen.
Aber wenn man nicht das richtige Auto hat, dann kann das ganze schon einmal bloed enden. Regelmässige Blogleser wissen wovon ich rede ;-)
Heute war es zur Abwechslung einmal nicht ich, sondern ein paar Jugendliche mit ihrem Pickup.
Gut ausgerüstet wie ich mittlerweilen bin, hatte ich ein Abschleppseil dabei, und so wurde versucht das eingegrabene Fahrzeug hinauszuziehen. Das Unterfangen gestaltete sich schwieriger als erwartet, denn der Pickup war zu weit eingegraben. Selbst ein Hilux der seine PS anbot, konnte nicht viel anrichten, denn das Abschleppseil hielt der Kraft nicht stand.
Also ging es unverrichteter Dinge ein paar Kilometer weiter Richtung Melita. Dort hatten sich nicht so viele Autos verloren und der ganze Strand gehört einem alleine.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

News for a whole year in a day

Driving to work in the morning I usually end up in traffic jam. Either on the highway (second ring road) already, or when entering the city center, the latest. I could avoid this if I went already before 8 AM to the office, but hey, I have lived to long here to be at ( in the office...
So i found it a great opportunity having some pick ups with heavy machine guns mounted, driving in front of me and clearing the way.
What I could not know at that time was, that they were going towards the Nasr conference hall because some protesters from Zawia were not happy with the new government that was about to be presented in front of the GNC. So they decided to drive to the conference hall were the GNC met and to block the access.
However, we put a news about the new government on our website, at the time we were ready, it was already obsolete. Whoever likes to read this and wants to see the proposed ministers, follow the link: New Government (in German)
  
At the end of the day, GNC rejected the proposed list of ministers by the PM.
At the same time, things were getting a bit unpleasant in Beni Walid with fighters from Misrata and from Tripoli making their way there.
Well, on this day, businesswise not too much happened....