Donnerstag, 31. Januar 2013

Deutscher Wirtschaftskreis in Tripolis

Ein erlauchter Kreis: Die Niederlassungsleiter, Vorstandsvorsitzenden, General Manager, DirektorInnen von deutschen Unternehmen in Libyen.
Organisiert von der Deutschen Botschaft und unter der professionellen Leitung des stv.Deutschen Botschafters, Marc Eichhorn trifft man sich regelmäßig zum Informations- und Gedankenaustausch. 15.30 war angesagt, und das hieß dann auch dass um 15.35 alle vollzählig da waren und pünktlich angefangen wurde. Nicht so wie bei unserer Version, dem Austrian Business Circle (äähh - ja, englisch, aber irgendwer in der EU muss die Briten ja bei Laune halten...) wo ein Oberösterreicher wegen viel Verkehr, ein Steirer wegen einer Not-Operation oder eine Vorarlbergerin wegen einer Diskussion mit einer Mutter zu spät kommen. Hier zählt Ordnung und Pünktlichkeit, da können wir aus dem südlichen Nachbarland (einige würden sagen: vom Balkan) nur hinweinen.
Aber davor galt es noch ein kleines Hidnernis zu überwinden, denn im 3.Stock des Hotels wollte der Lift nicht mehr weiterfahren. Glücklicherweise war die Sales Managerin des Hotels auch im Lift (gemeinsam mit zwei deutschen Firmenchefs und dem Leibwächter einer der beiden). So wussten wir dann bereits nach wenigen Minuten, das der Techniker gerade nicht im Hotel war.
War ja auch nicht weiter tragisch, denn der Notruf im Lift funktionierte, und die freundliche Stimme am anderen Ende sagte uns immer wieder, dass man ruhig bleiben solle und ob man etas benötige.
Schon bald war klar, dass "somebody called somebody to help".
Diese Aussage bewegte den Leibwächter des deutschen Managers dazu, zur Lifttüre zu schreiten und unter Protest der Hotelmanagerin diese mit seinen Armen aufzumachen. Das wirkte so, als ob er er gerade im Fitnesscenter an einer Maschine mit 100kg arbeiten würde. Der Lift war genau bei einem Stockwerk stehengeblieben, so konnten wir unter einem trockenen "ich trainiere auch täglich" aussteigen.

Aber zurück zum Wirtschaftskreis: Als Ehrengast durfte ich meinen Teil zum besten geben, eingebettet in ein umfassendes sonstiges Informationsangebot der Deutschen Botschaft das von Sicherheit über Visa bis zu Wirtschaft alles abdeckte.
Und gekommen waren sie alle: Vom Afrika Verein über Deutsche Schule über Lufthansa bis zur Wintershall. Ah, nein, fast alle, denn STRABAG fehlte. Aaahh, vergessen, die sind ja ein österreichisches Unternehmen (ok, ein wenig russich auch, aber die Konzernzentrale ist ja in Österreich. Uiii, jetzt bekomm ich hoffentlich nicht wieder ein e-mail von der Presseabteilung in Wien...).
Bei solch geballter Frauen- und Männerkraft (muss man ja heute genau aufpassen was man da so schreibt) und intensivem Hirnschmalz war nach zwei Stunden intensivem Arbeiten alles abgearbeitet.

Mein Dank gilt der deutschen Botschaft für die Einladung !


Mittwoch, 30. Januar 2013

Journal Panorama Do.31.1.2013


Das Interesse an der Studentenkonferenz der diplomatischen Akademie war gross: Der Festsaal war bis auf den letzten Paltz gefüllt, im Panel an dem auch ich Teilnahme, mangelte es an Sesseln. Daran war sicherlich der MENA Experte Prof.Udo Steinbach "schuld".
Letzterer wiederholte seine These, dass es zu früh sei die Auswirkungen der Revolution abzuschätzen und es noch Jahre andauern würde bevor Stabilität in die Region komme. Es sei eben "Work in Progress".
Marek Cejka (auf dem Foto links) gab einen Überblick über die verschiedenen Gruppierungen der Islamisten im arabischen Frühling.

Wen das ganze Thema "Arabischer Frühling" und die Ergebnisse der Studentenkonferenz mehr interessiert, dem empfehle ich morgiges Journal Panorama:

Journal Panorama:

Folgt Winter auf den Frühling?
Der steinige Weg zur Demokratie in der arabischen Welt
Gestaltung: Ulla Ebner

http://oe1.orf.at/programm/327219

Und jetzt die schlechte Nachricht:
Ich komme im Journal Panorama auch vor....

Dienstag, 29. Januar 2013

Oncology Department, Tripoli Medical Center

About two weeks ago I was invited by some friends to join them for a visit and charity work during a Friday morning (in Libya Friday is a weekend´s day).
So I went to the Tripolis Medical Center, the biggest hospital in North-Africa.

The meeting point was the oncology-children´s department.
Have you ever been to an oncology department ? 
Though I am father of three kids, I have never been and I hope I will never have to go there on a regular basis like many of the fathers and mothers that I saw this day in the Tripoli Medical Center. 
What really disturbed me was to be in presence of kids who probably did not have many years of live in front of them anymore.
Pair this with the morbide environment of a big Libyan hospital, which does not have any kids-friendly attitude and you can start imagining  the mood there.





The group of young Libyans from www.volunteerlibya.org bought toys and handed them to the sometimes desperate kids. I felt they especially liked the presence of other persons than the nurses and doctors which are normally surrounding them. 

I took some toys from my kids, who have not been to Libya since the revolution. They were happy to know that their toys are still useful to somebody.

We came there during the morning visit of the doctor, however we could not tell clearly who was a doctor and who was a relative.
Some kids received their chemotherapy  on the gangway, others (like the girl on the top photo) were just sleeping after they had their post-chemo shock.

I spent around two hours there, but I was not unhappy being able to leave again.










Sonntag, 27. Januar 2013

Sicherheit für Unternehmen in Nordafrika


Das Thema Sicherheit ist momentan in aller Munde. Speziell bei Unternehmen die in Krisenregionen unterwegs sind oder gar dort eine Niederlassung haben. Dabei stellt die Regierung Sicherheitskräfte in ausreichender Menge zur Verfügung. Diese sind nicht immer als solche erkennbar, oder sehen selbst furchterregend aus.
Dem Thema widmet heute "Die Presse" in ihrer Sonntagsausgabe eine ganze Seite. Einige Details wie Unternehmen mit ihrer Sicherheit in riskanten Ländern umgeht sind zu erfahren,
Unter dem passenden Titel:
"Wenn die Geiselnahme Berufsrisiko ist"
zu finden unter:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/1337285/Krisengebiete_Wenn-die-Geiselnahme-Berufsrisiko-ist?from=gl.home_wirtschaft
Ach ja, für Libyen.
Bitte nicht vergessen, dass das Aussenministerium weiterhin eine aufrechte Reisewarnung für Libyen erlassen hat !

Samstag, 26. Januar 2013

Have a rest on the long road

It is a long road from dictatorship to democracy. In a conference about the Arab spring (see one of my previous entries) I learned today about the phenomenon of "Elections without Democracy", which happened in all the revolutionary countries.
In Libya tensions were quite high during the last few days. And a big disappointment followed, after the decision of many governments to advise their citizens to move out from Benghazi.
I can understand the disappointment, especially as no further explanation was given, which kind of imminent threat was prevailing. It is not important anymore, as the harm is done already. And we will never find out if it was wrong or right, because obviously, now, there is hardly any foreigner left in the Benghazi area. In a couple of weeks security experts might say that they prevented a majour disaster like in Algeria. It could also be that this threat was never real, but based on rumours. However, after the security incidents that happened already in Benghazi it is better to pull out one time too often than to late.
Companies are used to that sort of game already and so far, have always come back. Similar "evacuations" happened already around the anniversary of the revolution, before the elections and before the swearing in of the government.
I like especially one tweeting Libyan, who has put as his avatar on Twitter the words."
"Don´t panic, Libya is a democracy now"

Donnerstag, 24. Januar 2013

"Fully Booked"


This is the first time something like that happens to me. So far I also don´t know any other colleague who has had a similar experience: Our trade mission to Libya in February is fully booked. Already one week ahead of the  deadline we had to close the registration. For administrative and security reasons it is not possible to handle more than 25 companies (meaning around 40 people).
During the last week I had to decline another approx. 20 companies who wanted to participate. They have to be faster nest time (in November). Sorry guys...
Libya is hot !

Dienstag, 22. Januar 2013

Die Milka Kuh in Suarah


So ab und zu sollte man nach Suarah fahren. Einer Stadt, ca. 100km westlich von Tripolis. Und sei es nur um zu sehen, ob die Milka Kuh auch noch das Lebensmittelgeschäft bewacht, denn echte Kühe die nicht aus Libyen sind, wird es einige Zeit nicht geben. Hat die Veterinärbehörde doch jeglichen Lebendviehimport bis auf weiteres untersagt. Weshalb diese Massnahme eingeführt wurde weiss man nicht genau, aber ich nehme an bis zum nächsten Opferfest (im Jahr 2013 im Oktober) wird sich das schon wieder gelegt haben.
Dann braucht man nämlich tausende Schafe im Land.

Sonntag, 20. Januar 2013

Sieben Frauen aus Tripolis


"Sieben Frauen aus Tripolis" ist ein Buch von Kamal Ben Hameda in dem er seine Kindheit in Tripolis als kleiner Junge beschreibt. Es ist das junge, durchmischte Tripolis: Juden, Italiener, Araber, Berber, alle leben sie in der Stadt mit ihrer alten Medina die von den Frauen beherrscht wird. Die seit Jahrhunderten herrschende Diskriminierung der Sub-Sahara Afrikaner aus Kano (Tawarga) wird ebenso skizziert wie das blühende Leben der Juden nahe der Synagoge. Ein sehr düsteres Bild der libyschen (Männer-) Gesellschaft wird gemalt. Diese schlagen ihre Frauen laufend, geben ihnen kein Geld, vergewaltigen sie und sind im Endeffekt nie da. Die Frauen ertragen diesen Zustand und lassen das Leid über sich ergehen obwohl sie am liebsten ihren Männern etwas antun würden (und einige tun es auch).
Ein kurzweiliges Buch, das einen kleinen Einblick in die libysche Gesellschaftsstruktur gibt. Ach ja, die Italiener kommen gar nicht so gut weg... 
Das Buch wurde übrigens im Januar 2011 veröffentlicht.


Freitag, 18. Januar 2013

Bilfinger Berger, MSEC

Bilfinger Berger, eine der größten europäischen Baufirmen hat auch in Libyen eine lange und bewegte Geschichte. Im Camp, unweit der Swani Road, tümmelten sich einmal hunderte Facharbeiter, Ingenieure, Elektriker, Köche, uvm. Man war weitgehend autark, fast schon so wie die Chinesen, die selbst ihre Konservendosen eingeflogen haben.
Die Einfahrt zu Bilfinger in Libyen, oder besser gesagt "Mediterranean Sea Engineering and Construction" wie das Joint Venture mit dem libyschen Partner heisst lässt die glanzvollen Zeiten noch erahnen.

... und wen findet man dort?
Echte Libyen Kenner hätten jetzt wahrscheinlich gar nicht das Bild links ansehen müssen um "Traugott Spiegelhalter" zu nennen. Wenn er sich auf englisch vorstellen muss, dann ist das eben "Trustingod Mirrorholder".
Ehrenbürger von Benghazi sei er geworden, wegen seiner Verdienste. Und deshalb trägt er auch die Benghazische Kluft anlässlich seines Geburtstages.
Er möchte auch jene Lügen strafen die da behaupten er hätte es mit dem Alkohol.
Nein, Wasser Marke "Safi" (nicht Salafi...) ist er zugesprochen. Das schmeckt ihm auch ausgezeichnet und hält ihn jung und frisch.

Ich sage ihm: "Traugott, das nehme ich Dir nicht ab", aber Traugott lässt mich einen Blick in die allerheiligsten Verstecke, den Eisschrank, werfen. Und siehe da: Von oben bis unten gefüllt mit Softdrinks aller Marken und Arten.
Da bleibt kein Auge trocken,und für gute Laune bei Traugotts Geburtstagsfeier ist gesorgt.
Ingrid, Traugotts Frau hat köstlich gekocht, mitunter auch unter erschwerten Bedingungen jene Lebensmittel herangekarrt die sonst schwer erhaeltlich sind.
Und wenn man einmal im Hause Spiegelhalter zuviel Zuckerwasser getrunken hat, bleibt noch immer der Gang in den Fitnessraum.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Busy Libyan Harbours



Listening to various government announcements one should expect big things for 2013.
For the time being the private sector is giving continous strong signs of activities. Money does not seem to be the problem and so consumer prdoucts keep flowing into Libya. Last week a disruption happened, when the border towards Tunisia, the main point of entry by land, was closed for a couple of days.
However, shipping was never disrupted, except that ports in Western Libya are simply running over their capacity. This means that ships have to queue up in front of the harbour and wait for a free docking place in the harbour.

Montag, 14. Januar 2013

From the Arab Spring to Democracy, 25.1.2013, Wien


Wie hat es ein netter Kollege aus einem Nachbarland so schön formuliert:
"Da erhalte ich eine Einladung zu einer tollen Veranstaltung in Wien, organisiert von der Diplomatischen Akademie, und dann sehe ich, dass Du dort vortragen wirst."
Naja, man kann eben nicht alles haben. Aber am 25.1. könnte man viel zum Thema arabischer Frühling hören.
Beispielsweise Udo Steinbach, renommierter Kenner und Analyst des politischen Islams, oder Gudrun Harrer (nein, sie muss ich jetzt nicht weiter vorstellen oder ?), Michael Reinprecht, Leiter von Euromed in Brüssel, Aloisia Wörgetter, Botschafterin in Algerien, Arno Dettlinger, alter Libyen Haudegen der OMV und, und, und....
... ja und eben ich. Was soll ich sagen: Kommen Sie und hören Sie was all die Experten zu sagen haben. Jetzt könnten Sie sagen: Na wenn der Bachmann dort ist, müsste er uns etwas zahlen, damit wir kommen. Ich gebe Ihnen Recht.
Und deshalb erhalten diejenigen die dieser Meinung sind und dennoch nicht zurückschrecken zur Veranstaltung zu kommen 1/16 (denn es sind 16 Vortragende) der ermässigten Eintrittskarte von mir zurück (um Missverständnisse zu vermeiden: macht 0,5 EUR).
Also, viel Spass dann, vielleicht sehe ich einige ja am 25.Januar!

Sonntag, 13. Januar 2013

Psisa: The Libyan Viagra

Six beautiful young ladies holding up their thumbs in Libya. Strange ? No, you just need to have the right food.
Nina, Diana, Mireille, Lamia, Asala, and Nayla  from the "Libya Youth Center", an OMV sponsored charity project in Tripoli, have found the right recipe. One of the girls discovered the great tasting mixture of flour, pistachos, honey, grain, nuts, etc. and introduced it into the group.
From that day onwards, everybody seemed to be happy. No more sorrows, bad moods or misunderstandings.

They disclosed to me that they were eating up to a jar a day. And they also found a an excellent producer who would let them have only the freshest jars.
After some time they found out that the delicious "desert" was used in Libya as an aphrodisiacum since many years. It is called Psisa and must be in the shelves of any serious household in Libya.
Which explains also their extremely good mood, recently.
However, I forgot to ask them if they increased or reduced the dose once they discovered the effects of "Psisa".

Freitag, 11. Januar 2013

IMC Krems, Islamic Banking

In one of its last session, the GNC has decided to introduce Islamic Banking in Libya, meaning also that there will be no interests charged for loans. WOnderful, isnt it ? In the Gadaffi era, the Sharia was also basis for the state, but it was not really applied.
The new measure shall be introduced as of 1 January 2015 (source: The Libya Report).
Did you ever wonder how this can work in real life ?
Or do you need to take out loans in Libya ?
Then the IMC Krems (University of Applied Sciences) has the right seminar for you:
From 29 February to 2 March you will be taught the relevant techniques and knowledge to operate in countries that apply Islamic Banking.
If you are interesting in more information, pls. follow the link:



http://www.fh-krems.ac.at/de/aktuelles/veranstaltungen/event/islamic-banking-and-finance-course/

Montag, 7. Januar 2013

2nd hand Cars from Europe

The amount of second hand cars form Europe that keep arriving to Libya is tremendous. Fueled also by the temporary abolition of the law that impedes importing cars that are older than 5 years.
This led to a total congestion of Tripoli streets during daytime. Traffic is only bearable when there happens to be a "mushkila" (problem) in town. Then everybody goes home and waits for the next day.

However, one of my alternate drivers probably got the car with the best sticker-symbol on it. He realised it only in Libya, when one more traditional oriented compatriot stopped him and told him he must immediately remove the christian symbol of the fish on the car.
He refused to do so and still keeps on driving with the symbol on it.
So watch out what stickers your car from Europe carries ! 

Freitag, 4. Januar 2013

Nahost Forum Krems

 Im alten Jahr gab es auch noch einen Vortrag in der IMC FH Krems. Organisiert vom Kremser Nahost Forum unter der Führung von Mag.Ulrich Mayer.
Selbiger moderierte die Veranstaltung in den altehrwürdigen Hallen der Alma Mater der Donau-Stadt.
Worum es ging ? Schwer zu erraten, um Libyen natürlich. War auch schon wieder einige Zeit her, dass ich den letzten Vortrag gehalten habe. Die Zeiten wo man mehrmals / Woche das beste zu Libyen vortragen muss sind (zum Glück) vorbei.


Dann gab es auch noch das Familienphoto mit Mitgliedern des Kremser Nahost Forums (Alexander egele, Ulrich Mayer und Norbert Hoffmann) und Universitätsprofessoren (Prof.Weissenbäck und Mag.Kormann).

Wen die Aktivitäten des Kremser Nahost Forums interessieren, der findet nähere Informationen unter
www.nahost-forum.eu 

Dienstag, 1. Januar 2013

Prosit Neujahr !


Mit diesem römischen Mosaik wünsche ich allen Lesern ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Jahr 2013 !
Das Mosaik befindet sich übrigens in der Villa Zilen, unweit Leptis Magna, ca. 100km von Tripolis entfernt. Ich dachte eine zeitlang es wäre Bacchus, aber bei meinem letzten Besuch war ich mir dann nicht mehr so sicher, denn unser Held scheint mit irgendetwas zu kämpfen. Vielleicht gibt es einen humanistische gebildeten unter meiner Leserschaft der das Rätsel lösen kann.
In diesem Sinn:
Prosit Neujahr !