Letztens beim Joggen

Tripolis bietet ja schon einiges. Vielfach ausser acht gelassen wird das umfangreiche Angebot an Laufstrecken. Ein Österreicher, passionierter Läufer, der in wenigen Wochen nach Tripolis kommen wird, wollte gar seine Laufschuhe in Kärnten lassen, da er davon ausging, dass er diesem Sport ohnehin nicht nachgehen wird können. Aber nein, weit gefehlt - mit Martin Romeder, dem ehemaligen Austrian Airlines Station Manager haben wir die Stadt laufend unsicher gemacht.
Und das Angebot ist nicht kleiner geworden, eher noch vielseitiger. Sonderwertungen gibt es jetzt. So beispielsweise eine von mir immer schon gern gelaufene Strecke: Hai al Kuweit, vorbei am Strand entlang der ganzen neuen Bauprojekte für Ausländerwohncamps. Heute alleine schon deswegen interessant, da die Strecke von wilden, streunenden Hunden belagert wird. Da kann man dann auch gleich Steinzielwurf trainieren.
Recht gut wird dabei auch die Nase trainiert: Vorbei an kilomterlangen Müllbergen - es gilt bei den jetzt stark steigenden Temperaturen zu identifizieren, welchem Verwesungsgeruch man gerade begegnet: Huhn, Lamm, oder einfach nur Gemüse ?
Und auf der sandigen Strecke zerstört man sich auch nicht die Knie.

OMV back to pre-revolution production

OMV is getting back on track, thanks to Libya. It took me some time to understand the article from the Austrian Broadcasting Service,  http://www.orf.at/stories/2116895/ so lets sumarise it:

OMV produced 299.000 barrel oil per day during the period 1-3 2012, after producing 304.000 barrel per day during the same period 2011. However, nothing is indicated about the exact production in Libya, just the info that 10% of all production comes from Libya.
So I guess the blue globe (see photo) will soon start getting bigger (eventually it has become bigger already, as the photo was taken some weeks ago...). Meanwhile, OMV staff  is quite present in Libya and produces together with its main foreign partner Repsol (Spanish) and local oil companies Libyan oil.
From other press releases it is known that OMV has reached nearly pre-revolution production in Libya.

Within the Austrian community OMV is also well known in Tripoli for having one of the strictest security regulations among foreign companies: No chilling out in one of the many bars and nightclubs in Tripoli, no shopping after sunset on Ghargharesh road (which is locally also referred to as "Rodeo Drive of Tripoli") and no possibility of getting in contact with one of the many other temptations Tripoli can offer.
Work as work can. And of course: Sport - they all have a very tight training program, their compound offers excellent facilities.
It is nice to be a purist.

Libya Youth Center, Dahra

Nina Boroufka, Project Manager of the "Libya Youth Center", enjoying her coffee after having worked non-stop for many months now. And the efforts shall be rewarded soon. Let´s start from the beginning:
Hilfswerk Austria International (HWA), an Austrian NGO started to focus its activities on Libya already during the early days of the revolution. Its secretary general, Heidi Burkhardt, travveled as early as April already to the Jebel Nafusa, delivering humanitarian aid to the war plagued "Rebels´ area".
After the fall of Tripoli, HWA continued their efforts, and also participated in a tendering process for the installation of a youth center for traumatised libyan children and teenagers.
The whole project was and is financed by the Austrian Oil company OMV and fits into their CSR (Corporate Social Responsibility) policy.

Nina started as project co-ordinator in Libya in November 2011 and made the nearly impossible, possible. Remember the old saying among foreigners: Libya, where the possible becomes impossible, and the impossible becomes possible.Within only a few months a house for the center was found, additional staff (e.g. psychologists) hired and the whole center was adapted to its specific needs.
Only a few days ago the first kids were received in the center. Actually it was the screening process to identify those children who need special attention and treatment. Nina and her team visit schools and kindergardens to also convince teachers of their work and the need to identify the children and teenagers in need of treatment.
These days the preparations for the grand opening are under way. Some more days, and you will read on this blog about it.
Oh yes, and if you have kids or teenagers who you think need treatment - feel free to visit them in Dahra !!

OS 892 fliegt nach "Fiiena"

Am internationalen Flughafen Tripolis sucht man als nicht-arabisch lesender manchmal vergebens nach der Anzeige für "Wien" oder "Vienna" - aber gut eingelesene Libyen Experten schaffen auch dies. Oder suchen einfach nach dem freundlichen Austrian Airlines Personal am Flughafen (nein, halt, das sind ja jetzt alles Lufthansa Angestellte, seit die Station Tripolis vom gelben Kranich übernommen wurde).
Ohnehin egal, man steigt nach wie vor in den gleichen Flieger ein, eine Fokker 100. Nicht gerade das modernste Fluggerät, aber sehr kostengünstig und dem Ertragsdruck des österreichischen Flugunternehmens Rechnung tragend.
Man darf ja nicht zuviel verlangen: In 2,5 Stunden von Tripolis nach Wien kommen ist ja schon Luxus. Und da hatte ich mich schon so an den Atatürk Flughafen in Istanbul und die fantastische Lounge gewöhnt (wirklich rekordverdächtig, da kann die neue Lufthansa Lounge in Frankfurt nur neidisch hinblicken...). Aber 9 Stunden sind und bleiben eben 9 Stunden. Lufthansa schafft es in 1-1,5 Stunden weniger, aber die Erlösung kam eben erst mit dem heimischen Flieger.
Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass die derzeitigen Unstimmigkeiten bei den Kollektivverträgen nicht den Flugverkehr wieder lahmlegen.

Nasr Forest Erholungsgebiet

Ein grosses Projekt der Gadaffi Regierung war der "Tripoli Green Belt". Von der Kueste im Westen des Zentrums (beim Volkskongress) bis nach Maitiga solle ein Grüngürtel in einem Halbkreis die Stadt durchschneiden. Ein Teil dieses Grüngürtels war der Gadaffi Compound, ein weiterer der "Nasr" Wald. Ein alter Pinien und Eukalyptuswald mit maestätischen Bäumen. Bis zum Jahr 2009 war dieser Wald, der mehrere hundert Hektar umfasst für die Allgemeinheit geöffnet, ein wahres Läuferparadies, mitten in der Stadt.
Dann kam es zu den Umbauarbeiten, es wurden Fussballplaetze, Fitnesseinrichtungen, Lauf- und Wanderwege, Radweg, eigentliches alles was das Herz begehrt, installiert.
Die Eröffnung des Erholungsgebietes war für Frühjahr 2011 geplant, aber erst nach der Revolution wurde das Gebiet schlussendlich für die Allgemeinheit geöffnet. Leider ist nicht mehr alles so frisch, denn der Nasr Forest war auch eines der Nester der Widerstandsbewegung. Und so findet man auch heute noch das ein oder andere Relikt beim Laufen.

Bangladeshis invading Libya after sabbatical year

Finally, Asian workers, also so called TCNs (third country nationals) getting in larger numbers back to Libya. In this specific case about hundred workers from Bangladesh were spotted in Istanbul, boarding their plane to Tripoli. Of course they were all "revolution" branded, wearing baseball caps with the new flag, but in principle they just took a sabbatical year off in their home country.
The whole subject with TCNs is not unproblematic: Should Libya allow again thousands, yes, millions of foreign workers to enter the country? And thus impeding international contractors to hire Libyan workers? Many Libyans are imposing the idea of opening the borders again. However, in the short run, they will have no other choice: Electricians, welders, macons, whatever profession you look for, there is a shortage of trained people in Libya. Vocational schools do exist in large numbers, but most of them are useless.
If reconstruction is to start fast, there is no other way than letting companies hire the TCNs again. In the long run, politicians have found out that only education can be the key to success and higher employment rates of the Libyan workforce. At the moment 30-50% of the under 30y old are without work.

Autokennzeichen

Das ist ja überhaupt eines meiner Lieblingsthemen: Die Autokennzeichen in Libyen dieser Tage: Die alte Systematik ist hinfällig, man kann froh sein wenn die Autos irgendein Kennzeichen führen. Dabei spreche ich nicht von der ca. 10-15% Anzahl an Autos die mit einem europäischen Überstellungskennzeichen die Strassen unsicher machen, sondern jene Autobesitzer die willkürlich ihre Bolliden bzw. deren Kennzeichen gestalten.
Im obigen Fall ist dies eine schon fast zum Kunstwerk stilisierte Amazigh Fahne, also das Symbol der Berber und Tuareg.
Es stört aber derzeit so ziemlich niemanden was mit den Kennzeichen derzeit los ist. 

Eurofighter Typhoon über der Steiermark

Gehört nur entfernt zu Libyen, dennoch beindruckend: Ein Eurofighter Typhoon im Geleit-/Abfangmodus über den steirischen Alpen auf dem Weg von St.Pölten nach Zeltweg. Majestätisch, vor allem der Flug über die schneebedeckten Gipfel der Alpen. Aufgenommen aus einem BlackHawk, der von den Eurofightern abgefangen wurde.

Käsekrainer adé

Heute ist die Bombe geplatzt: Slowenien will unsere heilige Kásekrainer haben. Dazu hat Slowenien die EU angerufen und die "Krajnska Klobasa" als ureigenes slowenisches Produkt definiert. Ja was machen wir dann? Speziell die Österreicher in Libyen? Wird es dann so sein, dass wir abgelaufene Käsekrainer-Parties nur unter der Schirmherrschaft der slowenischen Botschaft werden durchfuehren koennen?

Aber halt, genau hier gibt es eine Lücke, denn Slowenien wird in Libyen konsularisch von Österreich vertreten.

Also, liebe Auslands-Österreicher in Libyen: Die "Eitrige" mit dem "Buckel" ist gesichert. Das 16er Blech ist kurzfristig aus,...

Mit dem Black Hawk quer durch Österreich

Im Rahmen eines Seminares ging es dieses Wochenende mit dem Blackhawk vom Flughafen St.Pölten (ja, den gibt es wirklich!) nach Zeltweg. Ziemlich cool das Ding - und die dazugehörigen Piloten natuerlich auch. 9 Stück haben wir von diesen technischen Wunderdingern, angeschafft als Österreich vor einigen Jahren während einer Winter/Schneeaktion Hubschrauber von seinen Nachbarn ausborgen mussten.

I love Libya

When I dropped by the other day the soon-to-be-officially-opened Austrian Youth center, I ran into some drawings of Libyan kids. Well, of course the new / old flag is everywhere visible, no doubt.
But what came more fascinating was the drawing of this 9-10 year old boy:
The title is "I love Libya", and apparently this is how he sees the ideal Libyan girl / woman: Blond hair, green eyes, short skirt, open neck.
Although Austria is the country of psycho analysis and Sigmund Freud, i leave it to others to go into an analysis on that.
But one thing i know for sure: I have not seen ANY Libyan girl like that....

EU Ban of Libyan Air Carriers

About 10 days ago the EU imposed a ban on all Libyan carriers to enter its airspace. Shortly afterwards the NTC came up with a press statement on that subject, indicating that the Libyan government themself has asked for such a ban. So much for the official story.
Behind the scenes, quite some Libyans are working on fixing that problem, because the longer Libyan carriers wait to sort out the problem, the more dominant (especially) European carriers will become. One issue is definitely the maintenance of their planes. Some of them were and are maintained in Italy, for some others a German company is servicing them and France also declared in January that they will take care of the Airbus fleet to be serviced.
The airplanes themselves are quite new, and Libya is still expecting quite a number of new Airbus from the 320 family (some dozens!!!).
In the meantime Libyan planes can serve the always overbooked route Tripoli - Benghazi, a destination were the newly founded Buraq (a semi private company which started operating in 2008) had a dominant position with its two new Boeing 737-800.
For the next few weeks Libyan Airlines announced it will go for a "wet lease"* and fly to some European capitals from Tripoli, including Vienna.  
* Wet Lease: Both, airplane and crew are leased. Thus the EU ban does not apply in this case

Frankreich ganz gross auf der Tripoli International Fair

Auf der Tripoli International Fair gab es wie jedes Jahr viele internationale Firmen, die nun wieder in Libyen aktiv werden wollen. Aber einige glauben, dass sie besonders aktiv sein muessen. Beispielsweise Frankreich - hatten die hoechste ausländische Beteiligung und - siehe da - Premierminister Keib besuchte den Gemeinschaftsstand von Frankreich als ersten.

Aber keine Angst, es sind noch Aufträge hier, denn auch die Franzosen betreiben heute nicht viel mehr als Türklinken zu putzen. Neue Aufträge sind rar, und selbst alte zu verlängern ist ein Kunststück.

Inshallah wird sich dies nach den Wahlen ändern.

Die Holzhändler von Zliten

Zliten, ca.120 km östlich von Tripolis ist das Holzzentrum von Libyen. Schnittholz für jede Verwendung wird über den Hafen Khoms und Misrata aus heimischen Wäldern geliefert. In einem Land, in dem es an Holz fehlt, gleichzeitig aber die Bauindustrie boomt, ist Weissholz sehr gefragt. Aber Zliten hat schon bessere Tage gesehen, denn es war eine reiche Stadt. Heute sieht man Männer das auf der Strasse zusammenklauben, was entweder Gadaffi Truppen oder Revolutionäre übriggelassen haben.

Eröffnung der 40.Tripoli International Fair

Zum 40.mal wurde am 2.April die Tripoli International Fair eröffnet. Es war dies eine "Wald- und Wiesenmesse" wo alles und nichts vertreten war. Aber einen Pavillon musste man als Ländervertretung schon haben. Mit sanftem Druck wurde dies Jahr für Jahr erreicht. Auch individuellen grossen ausländischen Firmen wurde nahegelegt auf der Messe einen Stand zu haben.
So hatte das kleine Österreich 37 mal einen nationalen Pavillon mit jeweils ca. 10-15 Firmen auf der Messe. 2012 seit langem nicht, denn die Vorlaufzeit war zu kurz gewesen.
Premierminister Keib eröffnete die Messe und natuerlich gab es jede Menge ansprachen. Zur grossen Überraschung ging es dabei heuer aber nicht um "Friendship betweeen People and Nations" und "Co-operation that will fulfill the peaceful understanding between people" und aehnliches dogmatisches Zeug. Normale verständliche Reden, von viel Aufbauarbeit, davon dass jede Hand beim Wiederaufbau benötigt werde, und dass Libyen nach 40 Jahren Gadaffi eigentlich nichts vorweisen kann, wurde gesprochen.
Die Messe ist (wie jedes Jahr) noch bis zum 12.April geöffnet.

Opening of Tripoli International Fair - Brassband

Garbage Collection in Tripoli

Garbage is piling up all over Tripoli. The collection trucks pick up the garbage very irregularily, at some places never. Desperate Tripolitanians bring their garbage away from their house to wherever they find place for it. The best place for it  always seems to be the beach. Small hills start being built there and once summer and hot temperatures arrive, the smell will be horrifying.
In the morning, on second ring road, the smoke of garbage being burned lets yourself feel as you were in London or Vienna on a grey foggy November day. Once a bit of wind starts the smoke gets carried away, but the smell remains.
an austrian company used to have the contract for elaborating a garbage concept for the east of Libya. Their asessment after nearly 2 years was that it needed at least three years to establish a well working garbage collection system. And this was before the revolution. I guess one should add another one-two years under today´s circumstances.

Käsekrainer

Käsekrainer - eine echte Rarität in Libyen. Eigentlich nicht erhältlich. Nicht einmal am Schwarzmarkt. Dennoch, der ein oder andere Österreicher schafft es dieses exquisite Produkt ins Land zu bringen. Ganze Koffer an Vorräten werden gefüllt, und dann bei besonderen Anlässen verzehrt. Zu blöd nur, dass diese Dinger eine Ablauffrist haben.
Bei einem Österreicher habe ich letztlich eine Packung der heissen Ware gesichtet. Originalverschweisst und in gutem Zustand. Leider schon ein halbes Jahr abgelaufen. Aber das störte ihn nicht weiter. Denn wer weiss wie oft der Eisschrank auch noch wegen Stromausfall auf Zimmertemperatur gelaufen ist.
Der Österreicher ist bester Gesundheit und hat den Beweis angetreten, dass Papier geduldig ist.