Seit wenigen Tagen werde ich erinnert wer meine Nachbarn sind. Denn an die mir gegenüberliegende Mauer haben sich diese eindeutig zu erkennen gegeben und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen:
"Alahu Akbar Katiba Thuar Tarabulus Nalut", was soviel heisst, wie "Allah ist gross, hier sind die Freiheitskämpfer aus Tripolis und Nalut."
Nun gut, ich habe sie ja schon kennengelernt, eine ganz sympathische Truppe die ein paar Häuser meiner libyschen Nachbarn (diese waren beim Fall von Tripolis auf Erholungsreise ins Ausland gegangen) besetzt haben, und seither dort die Stellung halten.
Von dieser Art "Kretzelbesetzung" gibt es jede Menge dieser Tage. Blöd nur, wenn eine andere Miliz vorbeikommt, oder vielleicht gar der rechtmässige EIgentümer, und verlangt das liebgewonnene Objekt zu räumen.
Genau dies war gestern im Zentrum Tripolis, beim ehemaligen Strandhaus des Gadaffi Sohnes Saadi geschehen. Eine Gruppierung besetzte dieses seit mehreren Wochen, eine andere forderte erstere auf das Haus zu räumen. Daraus wurde eine "Wirtshausrauferei" auf libysch, und so flogen eine Stunde die Kugeln sehr tief. Da sich in unmittlebarer Nähe ein paar internationale Hotels befinden, war die Aufregung entsprechend gross.
Die Libyer nehmen kaum mehr Notiz von solchen Scharmützeln (laut NTC berichten ist bei dem Vorfall niemand gestorben) und gehen ihrem Alltag nach.
Für das Image Libyens förderlich sind solche Vorfälle leider nicht.
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