So sieht es derzeit in einem der Camps einer türkischen Baufirma aus. Vor der Revolution war dies der Platz, wo die unzähligen ausländischen Fach- und Hilfsarbeiter wohnten. Diese brauchet man, denn es war schwierig in Libyen ausgebildete Fachkräfte in der Anzahl zu finden wie sie für den Bauboom benötigt wurden.
Heute haben in diesem Camp in Bab Tarabulus libysche Familien (um genau zu sein, 1.970 Personen) Zuflucht gefunden. Es handelt sich um Familien aus Tawargha. Eine traurige Geschichte: Tawargha ist eine stadt mit 23.000 Einwohnern, ca. 60 km südlich von Misrata. Die Einwohner dort haben alle eine dunklere Hautfarbe als die arabisch-stämmigen Libyer. Dies kommt daher, dass sie im Laufe des 20.Jhdts aus sub-Sahara Afrika kamen und dort angesiedlet wurden.
Während der Revolution ist bei Tawargha die Front verlaufen und (laut Aussagen der Tawarghas) ca. 7.000 Gadaffi getreue Soldaten haben sich in der Stadt breitgemacht. Mit der Einnahme Tawarghas durch die Rebellen von Misrata wurden die Einwohner aus Tawargha vertrieben. Sie hätten nicht die Revolution unterstützt und können nicht mehr dort wohnen. In mehreren Camps über das Land verteilt fristen sie nun ihr dasein, in diesem Fall eben inmitten Tripolis. Wie es mit ihnen weitergeht weiss niemand, und somit steht auch bis auf Weiteres die Wiederaufnahme des Camps der türkischen Baufirma in den Sternen.
Sie "kamen aus ..." ist eine freundliche Umschreibenung für die Tatsache, dass es sich im wesentlichen um Nachfahren von Sklaven handelte, die im 18./19. Jahrhundert auf dem dortigen Sklavenmarkt angeboten und verkauft wurden.
AntwortenLöschenDie Brigaden aus Misurata sind vielleicht doch nicht so nett, wie uns die westlichen Medien und aljazeera Glauben machen wollten.
Vielmehr scheint es sich großteils um knallharte Rassisten zu handeln.